Chill doch mal

Artikel in einfacher Sprache

Schüler*innen haben für sich

einen neuen Treffpunkt gestaltet

An der Mittelschule am Gerhart-Hauptmann-Ring in München-Neuperlach

gibt es einen neuen Treffpunkt für die Schüler*innen.

Die Schüler*innen haben den Treffpunkt selbst geplant und gebaut.

Dabei haben sie mit der Hochschule München und dem Theater „Münchner Kammerspiele“ zusammengearbeitet.

Der Treffpunkt heißt: Chill-Sport.

Chillen bedeutet: sich entspannen.

Denn die Schüler*innen wollen einen Platz für sich haben.

Wo sie sich entspannen, aber auch Sport machen können.

Wo sie sich einfach treffen, reden und gemeinsame Zeit verbringen können.

Ein halbes Jahr lang haben die Schüler*innen Ideen gesammelt. Gemeinsam mit Studierenden von der Hochschule München. Es gab verschiedene Workshops, um sich vorzubereiten.

Künstler von der Agentur Raumfragen Neuperlach haben die Workshops gemacht. Denn der Platz soll auch für Kunst-Aktionen benutzbar sein. Um dort Aufführungen und anderes zu veranstalten. Zum Schluss gab es vier verschiedene Ideen, wie der Treffpunkt aussehen soll.

Davon wurde eine Idee ausgewählt.

Der Vorplatz von der Schule war bisher langweilig und grau.

Es gab nur Beton und einen kaputten Brunnen.

Dort haben die Schüler*innen nun einen tollen Ort für sich geschaffen.

Dafür haben sie gemeinsam gesägt, gehämmert, geschraubt und gemalt.

Sie haben Sitze und eine Bühne aus Holz gebaut.

Mit hohen Rücken-Lehnen oder Wänden, damit man von den Lehrer*innen nicht beobachtet werden kann. In der Mitte soll auch noch ein kleiner Fußball-Platz sein.

Alle haben lange darüber geredet und nachgedacht, welches Holz und welche Farben sie verwenden sollen. Zum Beispiel muss es eine Farbe sein, die lange hält und gut aussieht.

Sie haben jetzt eine Farbe benutzt, die auch für Holz-Fenster verwendet wird.

Die Architektur-Studentin Hannah sagt:

Das Chillsport-Projekt ist so besonders, weil wir nicht nur planen, sondern auch selbst bauen. Das kommt sonst im Studium meist nicht vor. Da wird alles am Computer gemacht.

Andrea Benze ist Professorin für Städte-Bau an der Hochschule München.

Sie hat das Chillsport-Seminar an der Hochschule geleitet. Und sie hat auch vor Ort mitgeholfen und Löcher gebohrt. Sie sagt: Ich habe hier wie alle anderen mitgearbeitet. Denn es geht hier ja um die Zusammenarbeit.

Dem Studenten Leonidas hat besonders die Zusammenarbeit mit den Schüler*innen gefallen.

Leonidas sagt: Am Anfang waren manche Schüler*innen etwas schüchtern. Aber dann haben alle begeistert mitgemacht.

Die Klassen-Lehrerin Laura Schalay sagt: Das hat die ganze Klasse gestärkt. Und jeden einzelnen Schüler und jede Schülerin. Manche haben entdeckt, dass sie künstlerisches Talent haben. Das wussten sie vorher nicht.

Das Projekt Chillsport soll den Schüler*innnen zeigen: Wie wichtig es ist,

gemeinsam etwas zu machen. Und was man gemeinsam alles erreichen kann.

Die Theater-Pädagogin Elke Bauer von dem Theater „Münchner Kammerspiele“ sagt:

Kunst-Projekte können verschiedene Menschen zusammenbringen. Menschen, die sich sonst nie getroffen hätten.

Deshalb gibt es seit dem Jahr 2022 das Theater-Labor von den Kammerspielen in Neuperlach. Das Theater-Labor hat vor dem Chillsport-Projekt auch schon andere Projekte in Neuperlach gemacht. Zum Beispiel ein Fahrrad-Kino, das in ganz München unterwegs ist. Es entstand gemeinsam mit Realschüler*innen. Es gab auch eine Tanz-Aufführung mit 100 Schüler*innen im Einkaufs-Zentrum Perlach Plaza. Und es wurden Hör-Stücke von Schüler*innen geschrieben und eingesprochen. Darin berichten die Jugendlichen von ihren Erlebnissen und von Menschen und Orten in Neuperlach.

Ende Juni wurde der Chillsport-Treffpunkt eröffnet.

Es gab ein Fest mit Musik, Basketball-Turnier, Theater und anderen Aufführungen.

Die Schüler*innen nutzen gerne den neuen Treffpunkt.

Aber es gibt noch eine Frage:

Dürfen auch andere Leute den Platz nutzen und sich dort treffen?

Oder dürfen das nur die Schüler*innen?

Die Schul-Leitung ist dafür, dass auch andere Leute den Platz nutzen können.

Die Schüler*innen wollen den Platz lieber für sich.

Denn sie befürchten, dass andere Leute ihren schönen Platz kaputt machen könnten.

Das Chillsport-Projekt zeigt, wie Schüler*innen, Studierende und Künstler*innen zusammen arbeiten können. Und wie dabei aus einem grauen Schulhof ein lebendiger Treffpunkt wird.

Originaltext von Beatrice Oßberger

Zusammenfassung in Einfacher Sprache: Verena Reinhard, www.einfachverstehen.de