BISS-Ausgabe Dezember 2018 | Zugehörig, nicht ausgegrenzt

Cover des BISS-Magazins Dezember 2018

Thema | Es weihnachtet sehr | Zugehörig, nicht ausgegrenzt – Weihnachten soll besinnlich, froh und heiter sein. Nicht für alle erfüllt sich der Wunsch | 6 Lied gut: Der Münchner Chor Fünf Kontinente | 1O Ausgenutzt und abgezockt: Rumänen und Bulgaren als billige Arbeitskräfte  | 14 Kinder im Knast: Mutter-Kind-Abteilungen im geschlossenen Vollzug  | 25 Jahre BISS Unsere Jubiläumsfeier im  Alten Rathaussaal | 25 Eine Patenuhr für … Unsere fest angestellten Verkäufer suchen Paten für 2019 | Schreibwerkstatt | 5 Was uns verbindet | 22 Aufgelesen: BISS-Verkäufer erzählen, was sie bewegt | Rubriken | 3 Editorial | 28 Patenuhren | 29 Freunde und Gönner | 30 Impressum & unsere Kooperationspartner | 31 Adressen

Weihnachten

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT
Von Wolfgang Räuschl
Wieder geht ein Jahr vorbei und für viele von uns ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit im Jahr. Das Fest der Liebe ist für uns Christen etwas ganz Besonderes, besonders wenn die Kinder mit funkelnden Augen unter dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum stehen. Da ich alleine lebe, hat Weihnachten den Glanz verloren. Ich ärgere mich eher, wenn ich sehe, wie gestresst die Leute sind oder dass Discounter ab Anfang September schon Weihnachtsgebäck verkaufen. Wie ich aber noch ein Kind war, liebte ich die Adventszeit. Im ganzen Haus roch es nach Selbstgebackenem, Weihnachtsmusik erklang. Doch ich denke auch jedes Jahr – und dieses Jahr ganz besonders! – an ein besonderes Ereignis zurück. Wir machten damals mit der Schule einen Ausflug nach Oberndorf bei Salzburg. Hier entstand das berühmteste Weihnachtslied der Welt, „Stille Nacht, heilige Nacht“, das der Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber und der Hilfspfarrer Joseph Mohr am Heiligabend 1818 in einer kleinen Kapelle zum ersten Mal aufführten. Es feiert also heuer sein 200-jähriges Jubiläum. Wenn ich in diesen Wochen das Lied höre, dann denke ich gerne an diesen Ausflug zurück und bin stolz, dass es in meiner Heimat entstanden ist. Leider aber hört man im Radio oft nur noch amerikanische Weihnachtslieder. Viele Leute kennen gar keine alten Weihnachtslieder mehr, und sie geraten in Vergessenheit. Wenn mir Zeit bleibt, dann fahre ich wieder zum Christkindlmarkt nach Salzburg, für mich einer der schönsten, die es gibt. Ich werde auch versuchen, die Kapelle zu besuchen, und mich an meine Kindheit erinnern, in der Weihnachten die schönste Zeit des Jahres war. Für meine Kunden und Kollegen wünsche ich mir ein frohes und friedvolles Fest.

BISS-Ausgabe November 2018 | Leben und Überleben

Cover des BISS-Magazins November 2018

Thema | Schicksalsschläge überleben | Schicksalsschläge können jeden treffen. Wie aber lebt man nach dem Tod eines Kindes oder einer schweren psychischen Erkrankung weiter? | 6 Betreuungsplatz gesucht: Die Situation der Kinderbetreuung ist auch in München schwierig | 10 Wenn das Kind stirbt: Isabel Schupp im Interview | 14 Psychisch krank und obdachlos: Dr. Günther Rödig betreut psychisch kranke Obdachlose | 18 Jubiläumsrückblick: Sommer 2018 am Wittelsbacher Platz | 25 Ja, ich will: BISS-Verkäufer Dirk Schuchardt traut sich | Schreibwerkstatt | 5 Was uns verbindet | 26 Aufgelesen: BISS-Verkäufer erzählen, was sie bewegt | Rubriken | 3 Editorial | 28 Patenuhren | 29 Freunde und Gönner | 30 Impressum & unsere Kooperationspartner | 31 Adressen

Mein Anfang bei der BISS

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT
von Suresh Kumar
2014 bin ich zur BISS gekommen. Ich habe Leute mit der Zeitschrift in der Stadt gesehen und habe einen Verkäufer gefragt, wo ich hingehen muss. Er hat mir die Telefonnummer und Adresse der BISS gegeben. Ich durfte hier anfangen, weil ich eine Krankheit habe und nicht normal arbeiten kann. In Deutschland bin ich seit 14 Jahren. Bevor ich hier angefangen habe, habe ich in Leipzig Lagerarbeit gemacht. Dann war ich in der Küche mehrerer Restaurants. Heute stehe ich in Gröbenzell, Großhadern und an anderen S-Bahn-Orten und verkaufe die BISS. Ich entscheide immer morgens, an welche Station ich an dem jeweiligen Tag fahre. Ich habe viele Stammkunden, aber es kommen immer auch neue Kunden. Aber vor allem mit den Stammkunden spreche ich viel – über mein Leben, ihre Sorgen und Indien. Mal dauert es zehn Minuten, mal eine halbe Stunde, manchmal trinken wir Kaffee zusammen. Meine Ex-Frau und meine Tochter wohnen in Görlitz, ich besuche die beiden alle paar Monate. Seit ich hier bin, war ich schon einmal in meiner Heimat Indien – wie laut und ungeordnet mir dort alles vorkommt. Leben möchte ich dort nicht mehr, aber Urlaub machen sehr gern.