Internationales Treffen der Straßenzeitungen in Griechenland

114 Delegierte aus 29 Ländern trafen sich zum diesjährigen INSP-Kongress in Athen. Fünf Tage lang wurden Konzepte diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und Kooperationen vereinbart – bei sommerlichen 35 Grad und umgeben von antiker Schönheit

von Margit Roth
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Für den diesjährigen INSP-Kongress, den jährlich stattfindenden Kongress der Straßenzeitungen, hatten die Organisatoren Athen gewählt, und das aus zweierlei Gründen: Zum einen sollte es ein Zeichen der Anerkennung für die Macher der neu gegründeten Straßenzeitung „Shedia“ sein und zum anderen eine Art wirtschaftliche Unterstützung für das gebeutelte Athen. In den letzten Jahren ist viel darüber geschrieben worden, wie verheerend die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf alle Bereiche des Lebens in Griechenland sind. Wir waren darauf vorbereitet, ähnlich wie vergangenes Jahr in Seattle und das Jahr davor in Glasgow, die Folgen des Geldmangels überall zu sehen. Doch genau das Gegenteil war der Fall – Athen wirkte aufgeräumt und lebendig. Die Märkte und Geschäfte waren gut besucht, die U-Bahnen voll, und abends, wenn die Temperaturen langsam erträglicher wurden, bevölkerten Einheimische und Touristen die Kneipen und Restaurants. Inmitten der Stadt, fast unwirklich schön und völlig unbeeindruckt von den Wirren der Tagespolitik, die Akropolis. Abgesehen von gelegentlichen Streiks, funktionierte die Infrastruktur reibungslos, leer stehende Häuser oder Geschäfte sah man nur selten. Aber nicht immer entspricht das, was man sieht, den tatsächlichen Verhältnissen. Wie es um Athen bestellt ist, durften die Organisatoren und TeilnehmerInnen hautnah erfahren.
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BISS-Ausgabe Oktober 2016 | Wir packen an!

Cover des BISS-Magazins Oktober 2016
Cover des BISS-Magazins Oktober 2016

Thema | Brücken bauen: Wie junge Menschen versuchen, die Welt positiv zu verändern| 6 Politik gestalten: Vier junge Politiker sprechen über ihre Arbeit als Mandatsträger in Dachau | 11 Kaktusfeigenaroma: Comic über Hoffnungen, Träume und Sehnsüchte | 12 Brückenbauer: UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund | 18 Arm in der reichen Stadt: In München leben immer mehr Menschen am Existenzminimum | 22 INSP-Kongress  in Athen: Straßenzeitungsmacher  aus aller Welt tauschen sich aus | 22 Rückblick mit Ausblick: BISS in Zahlen und Fakten  | Schreibwerkstatt | 5 Käufer und Verkäufer | 26 Aufgelesen: BISS-Verkäufer erzählen, was sie bewegt | Rubriken | 3 Editorial | 28 Patenuhren | 29 Freunde und Gönner | 30 Impressum, Unser Projekt| 31 Adressen
 
 

Interview mit der Bavaria und wie es dazu kam

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT
Von Georg Sperl
Siloah ist eine Begegnungsstätte für Behinderte und Nichtbehinderte, jeder ist herzlich willkommen. Ich gehe dort manchmal hin, weil ich ehrenamtlich Rollstuhl-Begleitung mache, als Ausgleich zur BISS. Dienstags und freitags gibt es immer Programm, Vorträge, Filme und so weiter. An einem Freitag nach den Weihnachtsferien kamen zwei Damen und hielten einen Vortrag über das Stadtmuseum. Eine hatte dann die Idee, ein Audioguide-Programm mit uns zu machen. Viele waren sofort begeistert, darunter ich. Es war etwas Neues, das Stadtmuseum kannte ich noch nicht, und wir wussten nicht, was auf uns zukam. Der erste Termin war an einem Freitag, alle, die sich angemeldet hatten, waren gekommen, 15 Behinderte und Nichtbehinderte. Gemeinsam produzierten wir sechs Kurzgeschichten, zum Beispiel über die Isar oder die Trambahn. Gleich kam mir der Gedanke, die Bavaria zu interviewen. Aber wie soll das gehen? Ich sammelte Material, schrieb einen fiktiven Text und sprach ihn am Ende beim Bayerischen Rundfunk selber ein, als Außenreporter Georg Sperl. Eine Kollegin aus dem Team gab sich als Bavaria aus. So entstand ein Hörspiel. Drei Monate dauerte die Zusammenarbeit, alle hielten durch, und wir hatten viel Freude. Es war eine wunderbare gemeinschaftliche Produktion. Zu hören ist sie heute im Stadtmuseum in der Ausstellung „Typisch München“.