EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERSTATT
Von Wolfgang Räuschel
Seit Mai bin ich nach Monaten in verschiedenen Krankenhäusern und drei Wochen Reha endlich wieder zu Hause. Ich hatte im März davon berichtet, dass ich Anfang des Jahres wegen einer Gefäßerkrankung am rechten Bein operiert werden musste. Fast hätte ich meinen Unterschenkel verloren, es stand Spitz auf Knopf. Dann ging es langsam aufwärts. Die Ärzte zeigten sich immer optimistischer, dass mein Bein wieder heilt. Dennoch war es eine harte und chaotische Zeit. Ich konnte nur liegen und habe 30 Kilogramm abgenommen. Und nicht nur das. Wenn ich allein daran denke, was für ein Chaos es war, bis der Sozialdienst in der Klinik mir sagen konnte, wohin ich auf Reha komme. Eines Montagabends hieß es noch, es gehe für mich am nächsten Morgen an den Ammersee, dann wurde es in der Früh doch noch Lenggries. Zum Glück hat mir meine Schwester netterweise noch frische Kleidung und einen Jogginganzug von zu Hause vorbeigebracht. Auch auf der Reha ging es dann ein bisschen chaotisch zu. Es hieß eigentlich, der Chefarzt komme jeden Dienstag zur Visite vorbei –, aber von wegen, kein einziges Mal habe ich ihn gesehen. Dafür konnte ich den Kraftraum nutzen: Ich war Radfahren, auf dem Ergometer, bin Stufen auf und ab gegangen und habe das Gehen geübt. Erst 100, dann 200 Meter. Peu à peu ging es aufwärts. Diese drei Wochen waren ganz wichtig für mich. Inzwischen schaffe ich es mit meinem Rollator, wieder einen Kilometer am Stück zu gehen. Bald geht es zurück an die Arbeit. Ich blicke optimistisch auf die nächste Zeit, weiß aber auch, dass ich nicht nachlassen darf. Ich muss gehen, gehen, gehen, um wieder richtig fit zu werden. Dankbar bin ich, dass mich Rita aus dem BISS-Team und mein Kollege Dirk Schuchardt im Krankenhaus besucht haben. Das hat mich wirklich sehr gefreut!