Mein Hobby Tischtennis

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT

von Ercan Uzun

Ich habe schon damals in Solln in meiner Jugend leidenschaftlich gern Ping­ Pong gespielt. Damit verknüpfe ich auch meine erste Liebe, mit Gaby F. So glücklich, wie ich damals mit 17 mit ihr war, so gut spielte ich auch. Mich beruhigte dieses Tick­Tack des Balles immer wieder. Auch in der Psychiatrie spielte ich später immer wieder gerne Tischtennis. Gelernt habe ich das Spielen damals im Asam­-Gymnasium. Meine Stärke ist die Defensive. Ich kann so manche Schmetterer abfangen und bringe die Gegner zur Resignation. Aber Kontern ist nicht mein Ding. Mein Aufschlag ist je nach körperlicher Verfassung mal langsam und mit Effet, mal schnell und flach. Mein Bruder war häufig mein Trainingspartner. Ich nannte ihn „Häuptling“, weil er im Gegensatz zu mir keine psychischen Probleme hatte, zumindest wirkte er so. Er hat Radio-­ und Fernsehtechniker gelernt und ist mir in Notlagen immer zur Seite gestanden. Er bevorzugt das Offensivspiel, und so kam es in der Vergangenheit immer wieder zu interessanten Begegnungen am Tisch. Bei einem meiner Psychiatrieaufenthalte gewann ich sogar eine Urkunde von Dr. von Gudden, der mir als einer der wenigen sympathischen Ärzte in Erinnerung blieb. Ich wünsche mir, mein altes Hobby wieder aufleben zu lassen. Denn es macht körperlich nicht so kaputt wie Fußball. Viele schöne Erinnerungen verbinde ich mit diesem englischen Ballspiel. Meine erste Liebe, meinen ersten Schulabschluss und viele Grillsonntage am Ostpark. Ich hoffe, ich kann bald mal eine Partie auf den Platten beim Park am Sendlinger Tor im Klinikviertel spielen, wo meine Mutter mich als kleines Kind schon im Kinderwagen spazieren fuhr.