EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT
Von Toni Cirpaci
Vor einem Monat habe ich eine Predigt gehört, die von einem alten Mann handelte, der gemeinsam mit einer jungen Mutter und ihrem tauben Kind in einem Zugabteil saß. Der alte Mann predigte die ganze Fahrt über von Gott. Mit der Zeit war die Frau genervt von der Litanei des Alten. Sie rief ihm zu, er solle damit aufhören, sie sei schon ganz wirr im Kopf von seinem Geschwafel. Doch der Mann ließ sich nicht beirren und machte weiter, als sei nichts geschehen. Da gab die genervte Mutter dem alten Mann eine Ohrfeige. Plötzlich fragte das taube Kind, das nie zuvor auch nur ein Wort gesprochen hatte, seine Mutter: „Warum tust du das?“ Als sie das hörte, fiel die Mutter in Ohnmacht. Nachdem sie später aufgewacht war, besann sie sich und wurde gläubig. Die Geschichte zeigt, Gott hat sich nicht verändert, er hat nicht aufgehört, Wunder zu vollbringen. Das habe ich auch am eigenen Leib erfahren. Ursprünglich komme ich aus Rumänien, habe aber lange Zeit in Frankfurt am Main gelebt und als Anstreicher gearbeitet. Damals habe ich gern mit meinen Kollegen zusammengesessen und getrunken. Doch mit dem Alkohol kam es zu immer mehr Streit mit meiner Frau und schließlich zur Scheidung. Ich trank noch mehr und landete auf der Straße. Meine fünf Kinder brachen den Kontakt zu mir ab. Zu dieser Zeit war mir alles egal, die Familie kümmerte mich nicht mehr, ich wollte nur noch saufen. Nach zwei Jahren als Obdachloser wurde ich krank, bekam Diabetes, einen hohen Blutdruck und musste am Ohr operiert werden. Allmählich begriff ich, dass es nicht gut war, wie ich mich verhielt. Über Freunde kam ich in Kontakt zu einer rumänischen Kirche, wo ich Leute aus München kennenlernte, und zog von Frankfurt an die Isar. Auch hier lebte ich zunächst ohne Dach überm Kopf, gelangte aber durch Unterstützung der rumänischen Pfingstgemeinde zu einer Wohnung und schaffte es, vom Alkohol loszukommen. Das ist für mich ein Wunder, genauso, dass meine Kinder nach und nach wieder Kontakt zu mir aufgenommen haben. Ganz besonders stolz bin ich darüber, dass meine Tochter zu mir nach München gezogen ist. Gott hat in meinem Herzen etwas bewirkt und in den Herzen meiner Kinder. Darum möchte ich mich zuallererst bei Gott bedanken und gleich anschließend bei BISS. Die Arbeit hat mir geholfen, mein Leben zu ändern. Trotz aller Probleme, die ich hatte, verhielt sich Gott mir gegenüber stets gleich. Und er vollbringt auch immer noch Wunder.