BISS-Ausgabe September 2020 | (Alb)träume

Cover des BISS-Magazins September 2020

Thema | Träume und Albträume | Für die einen werden Träume trotz Handicap wahr, andere erleben einen Albtraum, der nicht enden will | 6 Gärtnern in der Stadt: Der ideale Rückzugsort in bedrängenden Zeiten | 12 Luisa Wöllisch im Interview: Bühnenstar trotz Handicap | 18 Gedächtnisambulanz: Schusselig oder bald dement?  | 22 Bildungsschere: Corona nimmt vielen Kindern die Bildungschancen | Schreibwerkstatt | 5 Was uns verbindet | 26 Aufgelesen: BISS-Verkäufer erzählen, was sie bewegt | Rubriken | 3 Editorial | 28 Patenuhren | 29 Freunde und Gönner | 30 Mein Projekt, Impressum | 31 Adressen

Venedig und Corona

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT

von Pietro Dorigo

Die Corona-Zeit ist für uns alle nicht einfach, auch für uns BISS-Verkäufer nicht. Trotz allem gibt es auch Positives zu berichten, zum Beispiel weniger Umweltverschmutzung. Ich persönlich merke das, wo ich wohne, in Obermenzing. So eine reine Luft wie im April habe ich dort noch nie erlebt. Und auch jetzt, wo wieder mehr Menschen unterwegs sind, ist sie immer noch besser als vor Corona. Ich denke, dass das auch mit dem Flugverkehr zusammenhängt, der stark zurückgegangen ist. Am meisten freue ich mich aber für Venedig. In diesem Fall muss ich ganz ehrlich sagen: Danke, Corona. Ich bin mit dem Auto 20 Minuten entfernt von dort geboren und aufgewachsen. Viele Erinnerungen sind mir heute noch präsent. Ich denke an eine Zeit, wo keine „Monster-Kreuzfahrtschiffe“ auf dem Canal Grande zu sehen waren. Dank Corona ist Venedig zurzeit monsterfrei. Alle Venezianer hoffen, dass es so bleibt. Ich auch. Venedig ist ein fragiles Kunstwerk und diese unästhetischen Kreuzfahrtschiffe passen einfach nicht ins Stadtbild. Sie sind wie Hooligans im Louvre-Museum in Paris: Das passt auch nicht.