BISS-Ausgabe Juli-August 2018 | 25 Jahre BISS

Cover des BISS-Magazins Juli-August 2018

Thema |25 Jahre BISS: Vom 30.6. bis 13.10. feiern wir auf dem Wittelsbacherplatz unser Jubiläum | 6 Obdachlose am Flughafen: Seit 2017 kümmern sich Sozialarbeiter um die, die nicht auf der Durchreise sind | 12 Ältere Drogenabhängige: Für Drogenabhängige über 40 gibt es kaum Pflege- und Betreuungsplätze | 14 und noch mehr Jubiläen: seit 10 Jahren stellen Künstler in den Räumen des H-Teams e. V. aus | 16 Aufgeschoben… und schon verloren: Wenn Prokrastinieren ein Studium gefährdet | 20 Unser Kunstwerk: Die Entstehung unserer Skulptur„I will be with you, whatever“ | 22 BISS-Jubiläumskalender: Unsere Veranstaltungen im Überblick | Schreibwerkstatt | 5 Was uns verbindet | 26 Aufgelesen: BISS-Verkäufer erzählen, was sie bewegt | Rubriken | 3 Editorial | 28 Patenuhren | 29 Freunde und Gönner | 30 Impressum, Mein Projekt | 31 Adressen

Miet-Spiegel

EIN TEXT AUS DER SCHREIBWERKSTATT
von Pietro Dorigo
Ich bin immer sehr verärgert, wenn ich von den teuren Mieten höre, die es gerade in vielen Städten wie München, Frankfurt oder Hamburg gibt. Denn ich kann es gut nachvollziehen, was es bedeutet, in Wohnungsnot zu sein oder kurz davor, aus den eigenen vier Wänden herausgeschmissen zu werden. Betroffen sind ja leider vor allem auch alleinerziehende Eltern oder Familien, die nicht so viel Geld haben und sich eben keine teure Miete leisten können. Die Situation wird jedenfalls immer schlimmer und über die Jahre hinweg auch immer dramatischer. Warum? Ich weiß, dass dieses Thema natürlich sehr komplex ist. Aber ich glaube, es liegt auch daran, dass sich einige wenige gierige Spekulanten an den Immobilien in den Städten bereichern wollen und können. Und ich würde mir wünschen, dass diese Art von Spekulation in Zukunft verboten wird und das Recht auf Wohnraum stattdessen ein Grundrecht für alle Menschen wird. Für allzu gierige Spekulanten hätte ich dann noch eine Idee: Ihr könnt von mir aus reich bleiben, weiter spekulieren und sogar auch noch reicher werden! Kauft euch aber doch statt Wohnungen lieber Spiegel, die ihr an eure Wände hängen könnt, außen herum sind sie vielleicht noch verschönert mit Diamanten. In ihnen könntet ihr euch dann betrachten. Und wenn ihr glaubt, es lohnt sich, könntet ihr die Spiegel auch wieder verkaufen, um dann einen anderen, noch größeren, noch schöneren und noch teureren Spiegel zu erstehen. So würde das immer weitergehen. Und während ihr euch in euren Spiegeln bewundert und eure Geschäfte macht, freuen wir uns über unsere günstigen Wohnungen.